Simsala Bim? Für gute Öffis braucht es keine Zaubertricks

Gemeinderat Clemens Brandstetter in der Linzer Straßenbahn,

Für gute Öffi-Verbindungen braucht man keinen Zauber: Andere Städte zeigens vor. (Foto: Ahoi Linz/Fotomontage, AI-unterstützt)

Ein hochwertiges Angebot des öffentlichen Verkehrs ist eine Grundvoraussetzung, um die notwendige Mobilitätswende zu meistern. Zwei Anträge zur Verbesserung von Bus und Bim in Linz.

Ahoi für Taktverdichtungen

Ein gutes Angebot des öffentlichen Verkehrs ist eine Grundvoraussetzung, um die notwendige Mobilitätswende zu meistern. Das Angebot des öffentlichen Verkehrs hat – besonders in Tagesrandzeiten, an Wochenenden und Feiertagen – viel Potential zur Verbesserung.

Viele Linien des öffentlichen Verkehrs in Linz verkehren Werktags nach 19 Uhr nur noch im 30-Minuten-Intervall. Das führt aufgrund von langen Wartezeiten, schlechten Anschlüssen und komplizierten Linienführungen zu der absurden Situation, dass man in der Linzer Innenstadt oft schneller zu Fuß ans Ziel gelangt, als auf den nächsten Bus oder die Straßenbahn zu warten. Insbesondere für Bewohnerïnnen der Stadtteile im Linzer Süden wie Pichling, Ebelsberg, Neue Heimat, Kleinmünchen-Auwiesen aber auch Spallerhof ergeben sich sehr lange Fahrzeiten bzw. unattraktive Bedingungen für die Benutzung des öffentlichen Verkehrs.

Gemeinderat Clemens Brandstetter (re.) und Mobilitätssprecher Tobias Watzl fordern eine Taktverdichtung bei den Linzer Straßenbahnen.

„Auch in den Tagesrandzeiten unter der Woche müssen Linzerïnnen ohne Auto mobil sein können.“

Mobilitätssprecher Tobias Watzl, Ahoi Linz

Volle Flexibilität bei der Mobilität heißt, dass man auch als Öffi-Nutzerïn nicht benachteiligt werden darf. Egal zu welcher Tageszeit. Sei es, um den Weg zwischen Arbeitsplatz und Wohnort zurückzulegen, um Abends an Veranstaltungen teilzunehmen oder für den Besuch von Freundïnnen. Aufgrund des unzureichenden Angebots des öffentlichen Verkehrs müssen Linzerïnnen oftmals mit dem Kfz anreisen oder auf Taxis ausweichen.

Aus diesem Grund schlagen wir vor, zu eruieren auf welchen Linien eine Taktverdichtung das stärkste Verbesserungspotential hat und die Intervalle dieser Linien in Tagesrandzeiten entsprechend zu verdichten, um so ein besseres ÖV-Angebot für die Linzerïnnen zur Verfügung zu stellen. Insbesondere soll darauf abgezielt werden, die Reisezeiten im Zentrum zu verkürzen und die äußeren Linzer Stadtteile, insbesondere den bevölkerungsreichen Linzer Süden, besser und schneller anzubinden.

Ein Blick in andere Städte zeigt, dass bei entsprechendem Angebot auch die Nachfrage nach öffentlichen Verkehrsmitteln in den Tagesrandzeiten und in der Nacht gegeben ist. In Wien verkehren die U-Bahnen der Wiener Linien auch bis Mitternacht alle 7,5 Minuten, Busse und Straßenbahnen alle 10 beziehungsweise 15 Minuten. Nach Betriebsschluss der U-Bahn gibt es ein Nachtbusnetz, welches die ganze Nacht hindurch ein Grundangebot an öffentlichem Verkehr bietet. Auch die Auslastung der Straßenbahnen in Linz zu diesen Zeiten zeigt, dass hier die öffentlichen Verkehrsmittel gut angenommen werden und der Bedarf besteht.

Überfüllte Straßenbahn auf der Linie 2 im Zentrum von Linz (Foto: Ahoi Linz)
Kein seltenes Bild: Eine überfüllte Straßenbahn in Linz (Foto: Ahoi Linz)

Ahoi für eine Ausweitung der Nacht-Bim

Die ÖH der JKU hat einst die Bitte an die Politik gestellt, zumindest in der Nacht von Donnerstag auf Freitag für ein Grundangebot des öffentlichen Verkehrs zu sorgen. Zu dieser Zeit findet regelmäßig das Mensafest statt und somit ist der Bedarf an öffentlichen Verkehrsmitteln gegeben. Wir möchten dies zum Anlass nehmen, um unsere Forderung nach einer Erweiterung des Angebots des öffentlichen Verkehrs in Linz erneut vorzubringen. Auch der ÖVP-Mobilitätsstadtrat hat sich in den Medien schon grundsätzlich positiv zu diesem Vorschlag ausgesprochen.

„Grundsätzlich wäre es aus Gründen der Planungssicherheit und der Nutzungsgewohnheiten aus Sicht der Linzerïnnen zu bevorzugen, an allen Donnerstagen des Jahres das Angebot der Straßenbahn in der Nacht zu erweitern. Aber auch eine Lösung, die nur in den Nächten des Mensafestes umgesetzt wird, wäre als erster Schritt eine Verbesserung.“

Gemeinderat Clemens Brandstetter

Neben der Attraktivierung von Linz als Studienstandort würde auch die Linzer Bevölkerung von dieser Maßnahme profitieren. Ein weiterer Vorteil ist die bessere Anbindung für Reisende, die zu späten Stunden mit Fernzügen am Hauptbahnhof ankommen. Aus diesen Gründen ersuchen wir um Zustimmung zu folgendem Antrag.

Der Beschlusstext aus dem Antrag vom Juni 2024 (Ahoi damals noch als Wandel, gemeinsam mit Neos):

„Der zuständige Mobilitätsstadtrat wird beauftragt, gemeinsam mit der Linz AG einen Plan auszuarbeiten, der die Anbindung der JKU mit der Straßenbahn in der Nacht von Donnerstag auf Freitag sicherstellt."

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